Aktiver Kinderschutz beim SuS
Ennigerloher Blickpunkt. Die Sportjugend im Kreissportbund will über sexualisierte Gewalt im Sport informieren und möglichst viele für das Thema sensibilisieren. Sexualisierte Gewalt ist in vielen Sportvereinen noch ein Tabuthema. Der SuS Enniger möchte sich diesem Problem stellen und hat deshalb im März eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Zu dieser Veranstaltung waren nicht nur Übungsleiter, Trainer und Betreuer des Sportvereins eingeladen, sondern alle Ennigeraner Vereine, so dass auch Vertreter der Ferienlager, des Kolpings, der Jugendfeuerwehr, der Schützenbruderschaft und der Treffer 91 teilnahmen.
Der Vorstand des SuS Enniger hat schon länger darüber nachgedacht, sich dem Thema anzunehmen, jedoch fehlte ein passendes Konzept. Als der Verein durch den Kreissportbund über das Konzept „Schweigen schützt die Falschen“ informiert wurde, stand für den Verein eine Beteiligung fest.
Das Konzept des Landessportbundes hat das Ziel Präventionsmöglichkeiten im Verein umzusetzen, einen Handlungsleitfaden für den Fall der Fälle zu entwickeln und allen Beteiligten Sicherheit im Umgang mit dem Thema zu vermitteln.
Das Thema sollte in keinem Verein tabuisiert werden
In den vergangenen Jahren ist das Problembewusstsein gegenüber sexualisierte Gewalt in den Arbeitsfeldern, in denen mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, gestiegen.
Trainer, Übungsleiter oder Betreuer von Jugendgruppen nutzen ihre Freizeit, um Kindern und Jugendlichen Sport und Spaß an der Bewegung in der Gruppe zu vermitteln. Vor allem die Qualität dieser Arbeit trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche sich dort wohl fühlen und Vertrauen fassen.
Sport, aber auch jede andere Form von Vereinsarbeit, schafft emotionale Nähe. Dieser Aspekt macht Vereine für potentielle Täter/Täterinnen attraktiv und es kann zu Grenzverletzungen und Missbrauch kommen.
Auch Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen können vorkommen und dann sind Übungsleiter und Betreuer unter Umständen die ersten Ansprechpartner.
Das Thema sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Querschnittsproblem, dem sich auch der organisierte Sport stellen muss.
Bisher gab es keine Vorfälle beim SuS Enniger, umso wichtiger ist es präventiv zu arbeiten, um Gewalttaten möglichst zu verhindern und so aktiven Kinderschutz zu betreiben.
Mit der Informationsveranstaltung hat der Verein laut der Jugendvorsitzenden Christine Gersmann den ersten Schritt gemacht. „Wir stehen ganz am Anfang. Die Veranstaltung war der erste Schritt, die Umsetzung der Inhalte ist nun ein weiterer. Alle im Verein tätigen Übungsleiter, Trainer und Betreuer zu erreichen und ein gemeinsames Konzept zu etablieren wird noch einige Zeit dauern“.
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