Bereits seit 2015 engagiert sich der SUS 1910 Enniger e.V. gegen sexualisierte Gewalt im Sport. Mit dem Projekt „Schweigen schützt die Falschen“ hat der Sportverein viele Bausteine der Prävention umgesetzt und lebt diese. Der Sportverein soll ein Schutzraum für Kinder und Jugendliche sein.
Dass diese Arbeit ein Prozess und keine einmalige Angelegenheit ist, wird den Verantwortlichen aktuell sehr deutlich: Auf Grund des Landeskinderschutzgesetzes, welches zum 01.05.2022 in NRW in Kraft getreten ist, sind nun die Sportvereine verpflichtet ein Schutzkonzept zu entwickeln und umzusetzen. Keine einfache Aufgabe!
Doch aus jeder Abteilung des Vereins haben sich Freiwillige gemeldet, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe ein Konzept entwickeln wollen, welches passgenau für den Verein ist und gelebt werden soll. Zusätzlich hat sich der SuS 1910 Enniger e.V. dafür auch professionelle Unterstützung geholt. Inga Teckentrup, als Referentin des Landessportbundes begleitet die Arbeitsgruppe des Vereins, bei der Entwicklung des Konzepts. Begonnen hat die Gruppe mit einem Sensibilisierungsworkshop, damit alle Teilnehmer*innen auf einem Stand zum Thema sexualisierte und interpersonelle Gewalt sind.
Der SuS 1910 Enniger e.V. ist sehr stolz als Verein Ehrenamtliche gefunden zu haben, die auch bei schwierigen Themen hinschauen, nicht tabuisieren und so einen sicheren Ort für Kinder und Jugendliche schaffen, in dem sie Sport treiben können.
Zum Hintergrund:
In den vergangenen Jahren ist das Problembewusstsein gegenüber sexualisierter und interpersoneller Gewalt in den Arbeitsfeldern, in denen mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, gestiegen. Dies findet sich nun auch im Landeskinderschutzgesetz NRW, wieder.
Sport, aber auch jede andere Form von Vereinsarbeit, schafft emotionale Nähe. Dieser Aspekt macht Vereine für potentielle Täter*innen attraktiv und es kann zu Grenzverletzungen und Missbrauch kommen.
Auch Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen können vorkommen und dann sind Trainer*innen und Betreuer*innen unter Umständen die ersten Ansprechpartner.
Das Thema sexualisierte Gewalt ist ein gesellschaftliches Querschnittsproblem, dem sich auch der organisierte Sport stellen muss.
Das Projekt „Schweigen schützt die Falschen“ setzt als Bausteine u. a. auf das Einholen von Führungszeugnissen von Trainer*innen, Betreuer*innen und Vorstandsmitgliedern, Erarbeitung und Unterzeichnung eines Ehrenkodex und der Benennung von Ansprechpersonen im Verein zu diesem Thema.